Rätoromanische Kinderlieder mit Corin Curschellas und den Fränzlis da Tschlin
Musiker/-innen
Corin Curschellas, Gesang, Perkussion
Domenic Janett, Klarinette
Anna Staschia Janett, Geige
Cristina Janett, Cello
Madlaina Janett, Bratsche
Curdin Janett, Bassgeige
"1, 2, 3 dai & hop!" Raus aus der Mottenkiste, rein ins Leben! Rätoromanische Kinderlieder mit Corin Curschellas und den Fränzlis da Tschlin Die Zeiten waren schon besser. Daher verkauft die fahrende Händlerin «Celestina la Cremera» (Justina Derungs), alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Zum Beispiel rätoromanische Kinderlieder aus allen Ecken Graubündens – zusammen mit den Fränzlis da Tschlin und Corin Curschellas, ihres Zeichens fahrende Musikanten. So weit die Rahmenhandlung für die Plattentaufe – ein Familienkonzert am 15.12.19 im Zürcher Volkshaus – und die weiteren Auftritte. Das Doppelalbum zu dieser unterhaltsamen Vorstellung, "1, 2, 3, dai & hop", ist eine Geschichte aus vielen Geschichten.
Kröten, die sich im Winter Wollsocken stricken, Traktoren, die ohne Motor fahren, Ziegen die Mazurka tanzen: All das gibt es in der Schweiz. Man muss nur am richtigen Ort suchen: In der magischen Welt der Bergen und Täler Graubündens. Dort wo man romanisch spricht und die Geschichten und Lieder noch ein wenig leben. Mit Corin Curschellas und den Fränzlis da Tschlin haben sich einige der besten Musiker/-innen aus diesen Tälern der Hebung eines fast vergessenen Schatzes gewidmet: Den zahllosen alten rätoromanischen Kinderliedern.
50 Lieder aus allen 5 Sprachregionen der romanischen Schweiz haben sie ausgegraben, abgestaubt und auf einer Doppel-CD verewigt. Lustige und lüpfige, sorglose, hintergründige. Erzählungen von Tieren, von Menschen, vom launischen Wetter, vom Leben der Krämer, Bauern und Musikanten. Die alten Lieder sind mehr als ein Blick in eine faszinierende Vergangenheit. Sie sind das Hier, Heute und Morgen, sie wollen neu-, mit- und nachgesungen werden. Es sind Lieder, die den Kindern unserer globalen Welt die viel kleinere und doch so erstaunlich grosse Welt der Bündner Bergtäler aus früheren Zeiten zeigen. Die tut sich gerade dann besonders schön auf, wenn die Lieder sich liebevoll in Details verlieren. Und wenn Corin Curschellas und die Fränzlis da Tschlin sie in der ihnen eigenen, kunstvollen Schlichtheit und herzenswarmen Fröhlichkeit interpretieren, dann schillern die einfachen Lieder in all ihren Farben und Facetten.
Für Corin Curschellas ist das Album ein neuer Schritt auf einem schon länger eingeschlagenen Weg. Nach 35 Jahren der musikalischen Expeditionen und Erfolge im Jazz und in der Weltmusik interessiert sie sich seit einigen Jahren immer mehr für ihre musikalischen Wurzeln und nimmt sich vermehrt der romanischen Musik – ja auch eine Form der Weltmusik – an. Auf ihren CDs "La Grischa", "Origins", "La Triada" und "La Nova" hat sie das wertvolle romanische Volksliedgut, die „Weisheit des Volkes“, musikalisch in aktuellen Bezug gesetzt. Nun widmet sie sich mit den Kinderliedern einem weiteren Schatz aus dieser Welt. Bislang gab es davon noch keine umfassende Sammlung. Für die Fränzlis da Tschlin, ebenfalls musikalische "Randulins", Wanderschwalben zwischen den Stilen mit starken Wurzeln in der romanischen Welt, war sofort klar, dass sie mit Corin in diese Vergangenheit eintauchen würden. Am Anfang stand die Suche: In eigenen Kindheitserinnerungen, bei der Familie, im Dorf und in immer weiteren Kreisen. Lieblingslieder aus allen Regionen kamen so zusammen, vom starken Tobak (ferm tabac) bis zur Ziegenmazurka (mazurca da las chavras). Viele davon wurden nun erstmals aufgenommen, oftmals in neuen Arrangements. Natürlich ist das Werk auch ein bedeutendes Dokument einer bedrohten Welt und Kultur. Doch das ist nur ein – wichtiger – Nebeneffekt. Im Mittelpunkt steht die Lebens- und Spielfreude. Das hier und jetzt des romanischen Alltags. Ein Liederbuch zur CD soll übrigens bald folgen.
SMS an: 9000
Text: igroove123dai
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